All Revelation
Das Zögern des Erwachens offenbarte sich zwar in ihrem Schweigen, doch nicht in ihrem Blick.
Sie fand die Sprache wieder, sie sagte: 'Mein' oder 'Mein lieber', jeweils gefolgt von meinem Taufnamen, was, wenn man dem Erzähler den selben Vornamen verliehe, den der Verfasser dieses Buches trägt, ergeben hätte: 'Mein Marcel' oder 'Marcel, Liebling'.
-- Die Gefangene, Bd. 8, S. 2847
Es ist bemerkenswert, wie der Autor uns über fast 3000 Seiten geradezu an der Nase herumgeführt hat. Ein Ich-Erzähler ohne Name, von niemandem je direkt angesprochen.
Und dann, zu einem Zeitpunkt, da niemand mehr damit rechnet: die Enthüllung. Gleichzeitig wird die unsichtbare Wand zwischen Fiktion und Realität durchschritten, indem der Erzähler sich seiner Funktion bewusst wird.
Was hat dies zu bedeuten? Es scheint zum einen ein deutlicher Hinweis auf die schriftellerischen Absichten des Erzählers zu sein. Oder ist es ein neuer Erzähler, der uns jetzt als Marcel begegnet, einer, den wir zum ersten Mal wirklich kennen?
The uncertainty of awakening revealed by her silence was not at all revealed in her eyes. As soon as she was able to speak she said: “My——-” or “My dearest——” followed by my Christian name, which, if we give the narrator the same name as the author of this book, would be ‘My Marcel,’ or ‘My dearest Marcel.’
-- The Captive
Remarkable, indeed, how the author has tricked us for more than 3000 pages. A first person narrator without name, never directly approached by anyone.
And here, at a time noone would honestly count on it: the revelation. At the same time, the invisible border between fiction and reality is crossed as the narrator becomes conscious of his role.
Now what does this mean? For one thing, it seems to be a clear hint at the plans of the narrator to become an author. Or is it a new narrator, which for the first time we will really get to know as 'Marcel'?
danielgruen - 17. Mar, 11:56