Steppenwolf
So aber tauchte jeden Augenblick eines der zahllosen, bescheidenen Ichs auf, aus denen wir bestehen, ein Ich, das von Albertines Verschwinden noch nichts wusste, und dem ich erst davon Kunde zu geben genötigt war.
-- Die Entflohene, Bd. 6, S. 26 (ca. Bd. 9, S. 3334)
Dieser Abschnitt zeigt die Zerfaserung der Persönlichkeit bei Proust aus einem anderen Blickwinkel: nicht die anderen sind es hier, deren verschiedene Realitäten nicht miteinander in Einklang zu bringen scheinen, der Erzähler selbst löst sich im Schockzustand nach Albertines "Flucht" auf in einzelne Persönlichkeiten, deren jede neu von der Abwesenheit der Freundin heimgesucht wird.
Das mag fast klingen wie das Traktat aus dem Steppenwolf -- das Bewusstwerden der Vielgespaltenheit der eigenen Persönlichkeit. Tatsächlich scheint mir Prousts Vorgehensweise nicht abwegig -- wenn eine drastische Veränderung unser Leben umkrempelt, bekommen wir das in jeder Facette unserer Realität erneut zu spüren.
And thus, at every moment there was one more of those innumerable and humble ‘selves’ that compose our personality which was still unaware of Albertine’s departure and must be informed of it.
-- The Captive
This passage once again shows Proust concept of the nature of the 'self', yet from another perspective: it's not other characters, whose divergent realities are not to be combined into one, it's the narrator himself who dissolves into disjoint parts, each of which is haunted by Albertine's absence individually.
This comes quite close to the tract from Hesse's Steppenwolf -- the acknowledgement of the split nature of one's own personality. In fact Proust approach seems quite plausible to me -- whenever an abrupt change shatters our lives, we feel it in every part of our reality.
-- Die Entflohene, Bd. 6, S. 26 (ca. Bd. 9, S. 3334)
Dieser Abschnitt zeigt die Zerfaserung der Persönlichkeit bei Proust aus einem anderen Blickwinkel: nicht die anderen sind es hier, deren verschiedene Realitäten nicht miteinander in Einklang zu bringen scheinen, der Erzähler selbst löst sich im Schockzustand nach Albertines "Flucht" auf in einzelne Persönlichkeiten, deren jede neu von der Abwesenheit der Freundin heimgesucht wird.
Das mag fast klingen wie das Traktat aus dem Steppenwolf -- das Bewusstwerden der Vielgespaltenheit der eigenen Persönlichkeit. Tatsächlich scheint mir Prousts Vorgehensweise nicht abwegig -- wenn eine drastische Veränderung unser Leben umkrempelt, bekommen wir das in jeder Facette unserer Realität erneut zu spüren.
And thus, at every moment there was one more of those innumerable and humble ‘selves’ that compose our personality which was still unaware of Albertine’s departure and must be informed of it.
-- The Captive
This passage once again shows Proust concept of the nature of the 'self', yet from another perspective: it's not other characters, whose divergent realities are not to be combined into one, it's the narrator himself who dissolves into disjoint parts, each of which is haunted by Albertine's absence individually.
This comes quite close to the tract from Hesse's Steppenwolf -- the acknowledgement of the split nature of one's own personality. In fact Proust approach seems quite plausible to me -- whenever an abrupt change shatters our lives, we feel it in every part of our reality.
danielgruen - 12. Nov, 14:07