Reich mir die Hand, mein Leben
Heute nur ein typisch Proust'sches schönes, trauriges Zitat über die Liebe zu Albertine, die Liebe zum Leben und die Vergänglichkeit beider:
Mein Verlangen, durch den Tod nicht von mir selbst getrennt zu werden, das heißt nach dem Tode wieder aufzuerstehen, war nicht wie das Verlangen, nie von Albertine getrennt zu werden, sondern hielt beständig an. Lag das wohl daran, dass ich mich für kostbarer hielt als sie [...] ? Nein, sondern es kam daher, dass [...] das tägliche Band zu mir selbst nicht zerrissen war wie das, welches mich an Albertine geknüpft hatte. Aber wenn die, die mich mit meinem Körper verbanden, es nun ebenfalls wären...? Sicher würde es mit ihnen genauso sein. Unsere Liebe zum Leben ist nur eine alte Liaison, von der wir nicht loskommen können. Ihre Kraft beruht auf ihrer Beständigkeit, aber der Tod, der sie zerstört, wird uns auch von dem Verlangen nach Unsterblichkeit heilen.
-- Die Entflohene, Bd. 3/3, S. 3633f
Die ewige Liebe und das ewige Leben als analoge Illusionen? Oh je...
Today just a very Proustian quote about loving life, loving Albertine and how both these romances have to come to an end:
But my desire not to be parted from myself by death, to rise again after my death, this desire was not like the desire never to be parted from Albertine, it still persisted. Was this due to the fact that I valued myself more highly than her [...] ? No, it was because [...] my everyday attachments to myself had not been severed like my attachments to Albertine. But if the attachments to my body, to my self were severed also...? Obviously, it would be the same. Our love of life is only an old connexion of which we do not know how to rid ourself. Its strength lies in its permanence. But death which severs it will cure us of the desire for immortality.
-- The Fugitive
Eternal love and eternal life not more than analoguous illusions? Oh, well...
Mein Verlangen, durch den Tod nicht von mir selbst getrennt zu werden, das heißt nach dem Tode wieder aufzuerstehen, war nicht wie das Verlangen, nie von Albertine getrennt zu werden, sondern hielt beständig an. Lag das wohl daran, dass ich mich für kostbarer hielt als sie [...] ? Nein, sondern es kam daher, dass [...] das tägliche Band zu mir selbst nicht zerrissen war wie das, welches mich an Albertine geknüpft hatte. Aber wenn die, die mich mit meinem Körper verbanden, es nun ebenfalls wären...? Sicher würde es mit ihnen genauso sein. Unsere Liebe zum Leben ist nur eine alte Liaison, von der wir nicht loskommen können. Ihre Kraft beruht auf ihrer Beständigkeit, aber der Tod, der sie zerstört, wird uns auch von dem Verlangen nach Unsterblichkeit heilen.
-- Die Entflohene, Bd. 3/3, S. 3633f
Die ewige Liebe und das ewige Leben als analoge Illusionen? Oh je...
Today just a very Proustian quote about loving life, loving Albertine and how both these romances have to come to an end:
But my desire not to be parted from myself by death, to rise again after my death, this desire was not like the desire never to be parted from Albertine, it still persisted. Was this due to the fact that I valued myself more highly than her [...] ? No, it was because [...] my everyday attachments to myself had not been severed like my attachments to Albertine. But if the attachments to my body, to my self were severed also...? Obviously, it would be the same. Our love of life is only an old connexion of which we do not know how to rid ourself. Its strength lies in its permanence. But death which severs it will cure us of the desire for immortality.
-- The Fugitive
Eternal love and eternal life not more than analoguous illusions? Oh, well...
danielgruen - 15. Oct, 11:50